Wie oft sollte man Möbel und Parkett ölen

Gibt es sowas wie einen Pflege-Intervall?

Nein, es gibt keine zeitlichen Abstände um das geölte Holz zu pflegen, denn die Beanspruchung macht es aus!

Dennoch gibt es einige Tipp's um heraus zu finden, wann man die Oberfläche nachölen sollte.

Es gibt klare Unterschiede zwischen den verschiedenen Holzarten. Für Nadelhölzer reicht oft die Pflege mit einer Schmierseife. Hartholz sollte nach der Reinigung mit einem Pflegeöl nachbehandelt werden. Gedämpfte Hölzer wie Buche, Birnbaum oder Nussbaum sind sehr saugfähig und benötigen oft mehr Pflege. Um das Vergilben zu verhindern verwendet man für die hellen Holzarten wie Ahorn, Esche oder ungedämpfte Buche weisspigmentiertes Öl.

 

Wie oft man das Holz nachölen muss, ist vor allem davon abhängig, um was für ein Objekt es sich handelt und wie stark Dieses beansprucht wird.

 

Ein Schrank oder ein Bett muss sehr selten nachgeölt weden. Oft reicht es, die Gebrauchspuren und Schmutz mit Holz- oder Schmierseife weg zu wischen.

 

Ein Tisch mit einer geölten Platte sollte jedoch regelmässig gepflegt werden.

 

Geöltes Parkett sollte regelmässig mit einer Holzbodenseife gereinigt und gepflegt werden. Stark begangene Bereiche können lokal mit einem Pflegeöl eingepflegt werden.

 

Dabei unterscheide ich zwischen Reinigung und Pflege:

 

Die Reinigung erfolgt mit einer Pflege- oder Schmierseife, mit der man Schmutz und Gebrauchspuren entfernt. Für hartnäckigere Flecken kann ein Universal- oder gar ein Intensivreiniger verwendet werden.

 

Die Pflege (Nachpflege) erfolgt mit einem Pflegeöl oder Pflegewachs. Mit dem Auftragen des Öles sättigt man die Holzfasern erneut und gibt dem Holz "Nahrung". Es wird nach vollständiger Trocknung wiederstandsfähiger und erhält seine gewünschte Farbe und Kontrast in seiner Struktur zurück.

Es empfielt sich, die Obefläche vor der Pflege zu reinigen. Vor dem ölen muss das Holz vollständig ausgetrocknet sein.

 

Wie erkenne ich, wann ich nachölen sollte?

Wird das Holz spröde und trocken, blass und stumpf, rauh und porös oder auch heller und gräulich dann ist es höchste Zeit für die Pflege.

Ist die Oberfläche rauh, kann sich leichter Schmutz ansammeln und in das Holz eindringen. Diese Schmutzpartiern können oft nur noch mit Intensivreiniger vorbehandelt, anschliessend mit einem Pad oder feinem Schleifpapier geglättet und dann Nachgeölt werden. Ein grosser Aufwand der mit einer regelmässigen Pflege verindert werden kann.

 

Es ist kaum möglich, mit der richtigen Pflege zuviel Öl aufzutragen, wohl eher zu wenig.

Deshalb mein Tipp: Lieber einmal zu viel Nachölen!


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Kommentare: 4
  • #1

    SiegfriedL (Sonntag, 16 August 2015 15:10)

    Manche sagen, man muss ein geöltes Parkett mindestens einmal im Jahr nachölen, besser nach einem Dreivierteljahr. Andere sagten, das sei altmodisches Denken, bei den modernen Materialien bräuchte man erst nach 15 Jahren neues Öl.

  • #2

    Paul (Samstag, 17 Oktober 2015 23:26)

    Hallo!

    Mich würde interessieren, ob alle Parkettböden lackiert werden können? Was ich genau meine ist so ein ähnliches Parkett: http://www.rudda.at/typo3temp/pics/37cef435c3.jpg Das Haus und die Parkettböden sind relativ alt und ich weiß leider nicht, was für ein Holz das ist und ob es lackiert wurde, da ich das Haus von meinen Großeltern bekommen habe. Das macht nun die Pflege des Parketts sehr schwer und ich würde mich auf Ihre Meinung sehr freuen.

    Liebe Grüße,
    Paul

  • #3

    Raphael Meier (Sonntag, 18 Oktober 2015 15:33)

    Antwort

    Hallo Paul
    Besten Dank für Deinen Kommentar im Blog.

    Gerne beantworte ich Deine Frage:
    Dein Foto zeigt ein sehr rustikales Massivholz-Parkett mit einer relativ unebenen Oberfläche und Holzfehlern wie Risse, Äste und Fugen. Ich empfehle Dir diesen Boden auf jeden Fall zu ölen und nicht zu lackieren und versiegeln. Mit einem Lack können die Fugen verkleben, was das Holz am schwinden und quellen hindert. So können einzelne Parkettriemen im Extremfall aufreissen. Um eine Holzoberfläche lackieren zu können, bedarf es einer sehr gründlichen Vorbereitung. Der alte Lack muss restlos abgeschliffen und Risse ausgeflickt und gespachtelt werden. Diese Arbeit sollte jedoch nur von einem Profi ausgeführt werden der das nötige Know-How mitbringt.
    Das Öl hingegen dringt in’s Holz ein, ohne zu verkleben. Eine alte Öl-Oberfläche kann man problemlos reinigen und mit einem Pflegeöl nachbehandeln. Ein stark verschmutzter Boden reinigst Du mit einer Einscheiben-Maschine (z.B. Prquetolino) und Intensivreiniger. Verwende ein rotes Pad mit etwas Schleifwirkung. Öle das Holz mit Hartöl nach. Diese Arbeit kann man mit etwas handwerklichem Geschick und einer guten Anleitung auch selber ausführen.

    Mit freundlichen Grüssen

    Raphael Meier
    Möbelwerkstatt

  • #4

    Remo (Donnerstag, 13 Oktober 2016 22:30)

    Für kleine Flächen wie Sitzbänke oder Stühle, Tische usw. usf. kann man auch sehr gut Fischölreste nehmen zum Ölen. Kostet nichts und ist sehr effektiv und zieht tief ein. Einfach die Reste aus einer Konserve Thon mit einem Tuch auswischen oder einfach die Dose schräg, sodaß es rausläuft das Fischöl aufstellen direkt am der zu ölenden Stelle. Fischgeruch geht nach kürzester Zeit weg. Helles Holz wird dabei allerdings dunkler.